So ihr Lieben
jetzt habe ich mir aufgrund von Krankheit, Urlaub und Stress mit Uni-Kram ein wenig Zeit gelassen und konnte mich nur Stück für Stück mit meiner lieben CB beschäftigen. Da ich es dann aber nach gefühlt unendlich viel Zeit und Arbeit geschafft habe die Gute wieder vernünftig ans Laufen zu bekommen, dachte ich mir ich beschreibe mal meine Vorgehensweise und die Zwischenerfolge für den Fall, dass jemand mal ähnliche Probleme haben sollte.
Zu allererst habe ich zusammen mit meinem Vater, der das passende Equipment für solche Fälle hat, die komplette Zündanlage ( sprich Batterie, Zündspulen, Zündkerzen und Verkabelung ) unter Last durchgemessen. Dabei zeigte sich, dass hier alles einwandfrei funktionierte und meine Probleme wohl aus der Spritversorgung herührten.
Da dann aber meine zeit fürs erste wieder erschöpft war, ließ ich das Bike mit abgebautem Tank stehen.
Als ich mich ich beim nächsten Mal die Vergaser reinigen wollte, leerte ich zunächst den vom Tank getrennten aber immer noch mit den Vergasern verbunden Benzinschlauch in eine Schale aus und machte dabei eine interessante Entdeckung.. Neben dem zu erwartenden Sprit befanden sich daraufhin auch (mehr oder minder) kleine grüne Partikel (die größten mit 2-3mm Länge..) in der Schale, die aussahen als würden sie von abgeplatzter Farbe herrühren..
Also habe ich die Vergaser aufgeschraubt und dabei ein wenig Grünspan in den Schwimmerkammern entdeckt. Sah soweit alles ganz gut aus (im Netz hatte ich da unglaublich viel Schlimmeres gesehen..
), bis ich mir die Leerlaufdüsen mal näher angeschaut habe.. Die des rechten Zylinders saß komplett zu (kein Lichtschimmer erkennbar), die des linken auch ein gutes Stück. Also vorsichtig beide gereinigt, die Schwimmerkammern inkl. Schwimmer gereinigt, das Schwimmernadelventil und seinen Sitz gecheckt (alles tip-top!) und das ganze wieder zusammen gebaut.
Da mein Mitbewohner mir geraten hatte, wenn ich die Vergaser schon einmal ausgebaut habe, die Vergasermembranen vorsichtig unter die Lupe zu nehmen, tat ich dies auch sogleich und machte dabei wieder einmal eine interssante Entdeckung: Beim Öffnen des Deckels, unter dem sich die Membran des ersten Vergaser befinden sollte sprangen mir nicht eine, sonern gleich zwei Federn entgegen! Im Netz hatte ich bei vorheriger Betrachtung des Auufbaus der Vergaser allerdings nur eine gesehen..
Das ganze also nochmal im Netz nachgeschaut, und wirklich, es sollte nur eine Feder verbaut sein!
Da habe ich mir die zwei natürlich genauer angeschaut und entdeckt, dass die zwei anscheinend mal zusammen gehörten, da eine schöne Bruchstelle zu sehen war. Spätestens da ging bei mir zum ersten Mal die Alarmglocke, denn ich hatte zuvor etwas über die horrenden Preise der Membranen gelesen, und ich stürmte zurück in die Garage um die Membran auf Beschädigungen zu überprüfen. Glücklicherweise schien die allerdings keinen Kratzer abbekommen zu haben!
Daraufhin habe ich natürlich aus Neugier mal unter den Deckel des zweiten Vergasers geschaut, wo mich das exakt gleiche Szenario erwartete..
Die Werkstatt meines inzwischen nach einigen Erkundigungsbesuchen gewonnen Vertrauens hatte zufällig einen baugleichen Vergaser da, der sogleich auseinander gebaut wurde, sodass ich freudestrahlend mit 2 zwar gebrauchten aber voll funktionstüchtigen Federchen wieder heimwärts flitzen konnte!
Dabei sagte mir der freundliche Mechaniker, dass die vorherigen beiden wohl aufgrund der Unfähigkeit desjenigen entzweit worden waren, der sie eingebaut hatte..
Also besonders vorsichtig die Federn eingebaut, alles wieder zusammengesetzt, Tank druff, Bezinfilter (vorher schön mit Sprit aufgefüllt!) zwischen Benzinhahn und Schlauch geklemmt und das Maschinchen gestartet!
Zu meiner großen Erleichterung sprang die CB sofort an und ließ sich, nach kurzem Laufen lassen, auch problemlos hochdrehen!
Kein Stottern, kein Ausgehen, gar nichts!!! Da hat mich natürlich der große Übermut gepackt und ich habe ein Ründchen durch die Stadt gedreht.. Wie gut, dass ich schon eine Vorahnung hatte und versucht habe möglichst in der Nähe unserer Garage zu bleiben, denn als ich gerade so 6-10km gefahren war und an einem kleinen Berg anfahren wollte, ließ mich die CB wieder im Stich und ging aus
Sofort habe ich natürlich versucht sie wieder zum Leben zu erwecken und für gute 200m lief sie auch tadellos, bis ich nach einer Kurve gasgeben wollte und dabei bemerkte, dass unter mir nix mehr blubberte und lief
Also das Motorrad wieder heim geschoben, Tank abgebaut und gerade wollte ich mich wieder an die Vergaser begeben, als ich bemerkte, dass sobald ich den Benzinschlauch vom Hahn getrennt hatte, der zwischengeklemmte Benzinfilter leergesaugt wurde!
Soso dachte ich mir, und schaute mir den Benzinhahn mal etwas genauer an.. Da kam doch glatt kein Tropfen mehr raus! Egal ob mit oder ohne Unterdruck..
Also nahm ich mir den Tank plus Hahn vor und stieß so auf so einige Mysterien: Der Tank war nach seiner vollständigen Entleerung komplett mit einer grünen Schicht wie von Wasseralgen bedeckt, der untere direkt am Benzinhahn befindliche Teil des Filtersiebes war mit schwarzem Dreck und der Rest des Siebes mit grünlichem Zeug zugesetzt! Leider ging mir beim Ausbau das Sieb zu Bruch, aber glücklicherweise konnte ich für eine schmale Mark einen gebrauchten Benzinhahn inkl. Sieb in der Bucht fischen
Bei meinem nächsten Reparatur- und Säuberungsmarathon widmete ich mich dann meinem Tank, indem ich zunächst Bremsenreiniger und Schräubchen einfüllte und das ganze gehörig durchwirbelte!
Da kam dann auch eine Menge grünliche Suppe zum Vorschein und ich entdeckte, dass auch im Tank grünliche Partikel wie von abgeplatzter Farbe vorhanden waren.. Also alle Schrauben (was ne schei* Arbeit!!
) wieder rausgeholt und zum Spülen das zuvor hinausbeförderte Benzin reingekippt. Schön geschaukelt und geschüttelt und anschließend durch die Öffnung für den Benzinhahn, unter der ich einen Teefilter befestigt hatte, ausgekippt. Dabei blieben zum einen Umengen an grünlichem Schleim, aber auch eine Menge grüner Partikel in unterschiedlichsten Filtern (Kaffefilter fanden aufgrund ihrer besseren Filterfähigkeit auch ihre Anwendung) hängen.
Nach der Reinigungsaktion und dem Einbau des neuen Benzinhahns plus Filtersieb habe ich dann vorgestern alles wieder zusammengeschraubt und seitdem läuft mein Schätzchen wieder fast einwandfrei!
Auch direkt mal über die Autobahn gejagt, und sieh da, das Beschleunigungsproblem ist passé!
In anderen Foren hatte ich hierzu übrigens die Membranen als Schuldige gefunden, aber scheinbar kann das dann auch von den Federn kommen oder vielleicht auch von dem durch den Hahn verursachten mangelnden Spritfluss.
Einzig störend ist momentan nur ihr recht unruhiger Lauf nach dem Starten, aber vielleicht gibt sich das auch noch..
Anbei packe ich noch ein paar schöne Bilderchen dazu, wobei mich da vor allem Eure Meinungen den grünen Schleim (inzwischen ist er zu Staub geworden..
) und die vermeintlichen Farbpartikel betrifft
Im Netz hatte ich Hinweise gefunden, dass es sich bei grünen Ablagerungen um Überreste bzw. Nachwirkungen von zuvor getanktem E10 handeln könnte. Bei dem "Belag" im Tank würde ich da zustimmen, die grünen Plättchen allerdings halte ich für anderes Zeug..
Ich hoffe das ganze ist Euch nicht zu lang geworden, aber ich dachte mir ich schilder das ganze mal möglichst genau, falls jemand von ähnlichen Problemen genervt wird .
Liebe Grüße
Euer fatz
Hier die Bilderchen, bei Bedarf lade ich auch gerne noch andere hoch (Membranen, Vergaser etc.)
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