Autor Thema: Vorderradbremse klackert  (Gelesen 18579 mal)

Offline Hondaliese_67

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Vorderradbremse klackert
« am: 09. August 2014, 15:43 »
Hallo liebes Forum! :)

Ich habe erst vor etwas über einem Monat meinen Motorradführerschein gemacht und mir eine gebrauchte Honda CB-500, BJ 2001, km-Stand mittlerweile 20.000, von einer Bekannten gekauft.

Nachdem ich eine Weile damit rumgefahren bin (ca. 1.000 km) fing die Vorderradbremse an, so seltsam zu rasseln, wenn ich damit bremse, sobald ich den Bremshebel ziehe. Klackern, rasseln, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Mittlere Lautstärke, so wie wenn man einen Plastikstrohalm in einen sich drehenden Fahrradreifen halten würde. :S

Ich habe von Freunden viele Tipps bekommen, u.a., dass ich mir mal die Bremsscheiben anschauen soll, ob da etwas abgeschabt wäre. Ist es aber - für meine "Laienaugen" zumindest - nicht.

Dann sollte ich nachschauen, ob da "was in der Bremse hängt" - ich konnte - wieder für meine "Laienaugen" - nichts entdecken.

Also habe ich mich für Werkstatt entschlossen. Die Werkstatt, in die ich "immer" gehe, hat jedoch zwei Wochen Sommerpause und ich bin mir jetzt nicht schlüssig, ob ich meine Honda so lange stehen lassen sollte, oder bis ich dort wieder einen Termin bekomme, weiterfahren kann. Ich möchte  hier auch von niemandem einen Freibrief, dass ich weiterfahren kann, nicht falsch verstehen. Wenn was passieren würde, wäre mir klar, dass das  ausschließlich meiner Leichtsinnigkeit verschuldet ist, wenn es vernünftiger wäre, sie stehen zu lassen, bis ich damit in die Werkstatt komme.

Meine Frage an Euch ist jetzt, ob Ihr mir eventuell schon mal eine grobe Vorab-Einschätzung "aus Erfahrung" sagen könnt, was dieses Geräusch beim Bremsen verursachen könnte. Von der Hinterradbremse geht kein Geräusch aus, es betrifft nur die Vorderradbremse.

Im Motorrad-Zubehörladen haben sie mir gesagt, dass es sein könnte, dass ich die Bremsen dadurch kaputt gemacht hätte, weil mein Freund bei mir mitgefahren ist und wir zu zweit zu schwer für das Motorrad wären, die Honda würde keine zwei Leute mit zusammen fast 200 Kilo Personengewicht tragen können, ich dürfte meinen Freund gar nicht mitnehmen. Stimmt das? :(

Ich bin echt TOTALER ANFÄNGER, ich habe keinen Plan, ob es an meinem "schlechten Umgang mit dem Motorrad" (Sozius mitnehmen) liegt, dass die Bremse jetzt so seltsame Geräusche macht, oder ob das Geräusch "normal" ist und vorkommen kann. Ich weiß nur, dass sie das während der ersten (von mir gefahrenen) 1.000 km nicht gemacht hat.

Ich habe ja auch erst vor 5 Wochen frisch TÜV abnehmen lassen, da war wohl noch alles ok, sonst hätten sie das doch wohl bemängelt.

Ich bin für jede Antwort dankbar! Besonders interessieren würde mich auch, ob ich meinen Freund jetzt nicht mehr mitnehmen darf, bevor wir beide abgespeckt haben.... :D

DANKE FORUM!
« Letzte Änderung: 09. August 2014, 15:52 von Hondaliese_67 »

Offline gudrun

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #1 am: 09. August 2014, 19:22 »
Hallo Liese und Willkommen im Forum :)
Gratuliere außerdem zur CB!

Wenn es darum geht, die Kleine mit ein paar Handgriffen wieder fit zu kriegen, bist du hier genau richtig! Hier gibt's doch eine gute Handvoll kompetenter Hobbyschrauber. Also nur her mit den Fragen, hier werden Sie geholfen (chuckle)

Zu aller erst mal: was sind das für Vollidioten in dem Zubehörladen? Dem gehört ja links und rechts eine. Natürlich ist die CB dazu da, mit Sozius und von mir aus auch noch mit 3 Koffern und Tankrucksack und was weiß ich was noch zu fahren! :D
Wofür wäre denn das Motorrad mit Rücksitz und Gepäckbefestigung ausgestattet - und zugelassen!!! - wenn man dann nur allein und mit nix mit fahren dürfte... außerdem, was steht denn im Zulassungsschein? Da gibt es so nette Angaben wie "maximale Achslast" und "maximales Gesamtgewicht" und "zugelassen für 2 Personen" usw. ;)
Der Typ dort hat also keine Ahnung von nix, lass dir von dem nicht so einen Schwachsinn einreden.

Aber zum eigentlichen "Problem":
ich würde mal die Bremsbeläge anschauen, vielleicht sind die ja schon runter. Oder es hängt wirklich irgendwo was dran, was ich mir aber eigentlich nicht vorstellen kann. Kannst auch die ganze Anlage mal mit Bremsenreiniger einsauen, nützt's nix, schadt's nix. Die CB hat übrigens eine "schwimmende" Bremsscheibe, das heißt, sie besteht aus einem Innen- und Außenring (erkennst an den zwei verschiedenfärbigen Metallen. Die eigentliche Bremsfläche und der innere Teil, wo sie auf der Felge festgeschraubt ist). Bei solchen Scheiben kann es schon mal durch Temparaturunterschiede passieren, dass da was "wackelt" - das muss so sein, da passiert nix. Bewegung im Millimeterbereich normal. Allerdings sollte es dann der umgekehrte Fall sein mit dem Klackern - denn eine zumachende Bremszange würde die Scheibe dann ja "festhalten", daher könnte es kein Geräusch von sich geben.

Wie sieht es denn mit der Bremsleistung aus? Merkst du da einen Unterschied zu vorher? Oder bremst sie nach wie vor gut? Spürst du eventuell eine ungleichmäßige Bewegung beim Bremsen? Z.B. ein pulsieren am Bremshebel oder ein leichtes Ruckeln vom Vorderrad her?
Wenn das der Fall ist liegt es an der Bremsscheibe. Die ist dann verzogen und sollte getauscht werden. Hatte ich auch schon zweimal, keine Hexerei.

Sind alle Schrauben fest?

Ist es wirklich die Bremse oder vielleicht das Lenkkopflager?

Weiß nicht, wie bewandert du mit Werkzeug bist, oder vielleicht dein Freund.. dann kannst du einfach einmal den Bremssattel von der Gabel abschrauben, das sind die zwei Sechskantschrauben an der Gabel. Dabei kannst du absolut nichts kaputt oder falsch machen. Einfach die beiden Schrauben einmal rausdrehen, dann vorsichtig die Zange ausfädeln und einen Blick auf die Beläge und das drum herum werfen. Vielleicht sind sie ja schon zu dünn oder es ist irgendein Dreck da, der nicht hingehört... wie gesagt, ordentlich Bremsenreiniger drauf. Und einfach einmal alle Schrauben nachkontrollieren. Schadet ja nicht. Lieber einen scheinbar unnötigen Handgriff zu viel als zu wenig machen.

Hm, sonst fällt mir momentan auch nix ein. Probier halt mal aus, kannst ja wieder berichten und neue Fragen stellen.

Was das Weiterfahren angeht ist es wie bei fast allem im Leben: Eigenverantwortung. Du musst wissen, wie suspekt dir die ganze Sache wirklich ist bzw. ob du es selbst einmal anschauen willst oder lieber gleich zu einem Profi gehst. Ich würde, wenn die Bremsleistung nach wie vor vorhanden ist, weiter fahren bis die Werkstatt wieder offen hat (sofern ich bis dahin das Problem nicht selbst entdeckt oder beseitigt hab). Aber wie gesagt, du musst wissen, wie wohl du dich damit fühlst, denn wie du selbst sagst, wir können dir hier nur Meinungen und Ideen geben ;)

Liebe Grüße aus Wien
Sei bitte net soo deppert.

Offline TurboSchaaf

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #2 am: 09. August 2014, 19:43 »
ich hab vom Schrauben keine Ahnung, möchte aber nur kurz was einwerfen: Je nach Art der Beläge macht meine Vorderradbremse beim Zupacken auch recht laute Geräusche. Ihr wisst schon, dieses typische "Brems-Surren". Ist bei mir mit Sinter-Belägen lauter als mit organischen. Nicht, dass zum Schluss nur dieses Surren gemeint ist.

Ansonsten ist das schon gut so, wenn man bei der Bremsanlage ein wenig vorsichtiger ist. Gibt dann doch kaum was wichtigeres am Moped  (mm)

Offline Laure87

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #3 am: 10. August 2014, 13:31 »
Wenn die Bremsbeläge soweit in Ordnung sind (Sichtprüfung der Belagsstärke) würde ich einen Blick auf die Teile neben dem Rad werfen. Durch das Bremsen mit der Vorderradbremse neigt sich das Motorrad bekanntlich nach vorne und die vorderen Stoßdämpfer werden gestaucht.
Möglicherweise berühren bei der Stauchung irgendwelche beweglichen Anbauteile (Bremsschlauch, Tachowelle etc.) das drehende Rad, was wiederum besagtes Klackern erzeugt.

@ Gudrun: wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat die CB ab Werk keine schwimmenden Bremsscheiben, lediglich einen schwimmenden Bremssattel ;)

Offline ramirez

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #4 am: 10. August 2014, 22:37 »
also für mich klingt das auch so wie belagsurren - das hab ich auch (sowohl bei der seven als auch bei der vfr). klackern von der vorderradbremse hab ich noch nicht gehabt. klackern wäre für mein empfinden zu langsam als dass es von der radumdrehung kommen könnte.
solange du kein pulsieren im bremshebel spürst, sind auch die scheiben nicht geworfen.
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Offline skyliner2

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #5 am: 11. August 2014, 09:54 »
Hallo Liese,

herzlichen Glückwunsch zum Schein und zur CB! Da hast Du ein gutes Mopped gekauft...

Die Trottel in dem Zubehörladen sollten vielleicht doch besser das machen, von dem sie Ahnung haben. Zubehör verkaufen. Von Moppeds haben sie jedenfalls keine Ahnung.

Das Einzige, was bei der CB bei einer Belastung von 200+ Kilo in die Knie geht, ist bei entsprechender Fahrweise irgendwann das Fahrwerk. Keine Sorge, da geht auch nichts kaputt, aber der Federweg wird dann besonders bei den hinteren Dämpfern schon etwas kurz und die Federung kann bei starken Bodenwellen und Schlaglöchern schon mal durchschlagen. Das merkst Du dann aber ;)

Die Bremsanlage kann das locker ab. Ich bin mit meiner CB damals samt Freundin und Gepäck für 2 Wochen von München nach Kroatien gefahren - über die Alpen, bergauf und bergab, mehrmals. Da werden zwar die 58PS etwas knapp und die Bremsen werden auch ordentlich auf die Probe gestellt - aber kaputt geht davon überhaupt nichts. Meine CB, die inzwischen meine Freundin fährt, hab ich damals mit 18tkm gekauft, jetzt hat sie 70.000 runter. Und sie hat seit 12 Jahren keine Werkstatt von innen gesehen (außer beim Radlagertausch - da fehlte mir das Werkzeug, und nach dem Werkstattbesuch brannte das Lager aus, weil die Trottel eine Distanzhülse vergessen hatten). Zum Einen, weil an der CB kaum etwas zu richten war, zum Anderen, weil es in Werkstätten ähnlich viele Trottel gibt wie in Zubehörläden. :D Deswegen schraube ich selber.

Jetzt mal zu den Symptomen Deiner Bremse: Bei welchen Geschwindigkeiten tritt das Geräusch denn auf? Bei allen oder nur bei langsamer Fahrt (z.B. beim Zubremsen auf eine Ampel?) Bei langsamer Fahrt sind Bremsgeräusche bis zu einem bestimmten Grad normal. Die können zwar nicht von der schwimmenden Scheibe kommen (denn die CB hat keine schwimmende Scheibe), aber beim Anbremsen durchaus vom schwimmenden Sattel. Denn der hat etwas Spiel, und das braucht er auch.

Wenn Dir die CB nicht umgefallen und dabei die Scheibe einen Schlag bekommen hat (nach dem Kauf war ja noch alles in Ordnung), würde ich die Scheibe jetzt eher mal ausschließen. Was aber generell nichts schadet ist, die Bremse mal abzubauen, die Beläge genau anzuschauen (evtl. ist ein Stück weggebröselt, gröberer Dreck drin, ungleichmäßig abgebremst...). Beläge haben zwar kein Haltbarkeitsdatum, aber wenn sie eh schon ziemlich runtergefahren sind und Du nicht weißt, wie alt sie sind, schadet ein Tausch auch nichts. Neue Beläge für die CB sind nicht sonderlich teuer, die bekommst Du um die 50 Euro. Bremsbeläge sind relativ oft für Geräusche verantwortlich.

Falls die Bremskolben sich nicht mit mittlerem Druck gleichmäßig reindrücken lassen, solltest Du da mit Bremsenreiniger nicht sparen und evtl. auch mal über einen Dichtungssatz-Wechsel nachdenken. Hängende Bremskolben verhindern das Zurückstellen der Bremsbeläge, die schleifen dann permanent an der Scheibe. Das hört man auch, wenn auch eher beim Fahren als beim Bremsen. Das kostet vom Material her nicht die Welt - ein paar Euro für Dichtgummis und Bremsflüssigkeit -, erfordert aber ein Entlüften der Bremse. Wenn Du das noch nicht gemacht hast, solltest Du Dir dabei kompetente Hilfe holen. Denn auch hier gilt wie immer: Unsachgemäße Arbeit an Bremse & Co immer auf eigene Gefahr!

Generell ist die Bremsanlage an der CB jedenfalls so simpel aufgebaut, dass es einfacher kaum geht. Und wenn Du das Funktionsprinzip verstanden hast, ist die Wartung der Bremse an der CB echt kein Hexenwerk. ;)

LG Chris
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Offline Hondaliese_67

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #6 am: 11. August 2014, 11:09 »
Hallo Ihr Lieben!

GOTT IST DAS NETT VON EUCH!!! DANKE!!!  :)
Ich hätte NIE gedacht, dass ich hier direkt SO VIEL ausführliches und tolles Feedback bekomme, ich war zuvor noch nie in einem Forum.

HERZLICHEN, HERZLICHEN DANK für so viel Mühe und so viel Text von Euch, ich war im Ernst total gerührt, als ich gleich 5 Antworten gesehen habe! Ich dachte heute morgen, ich schau mal rein, eventuell hat mir ja "einer einen Satz dazu hinterlassen" und dann DAS! (y)

Ich bin keine 20 mehr, deshalb überlegt man sich eventuell genauer, was für Risiken eine "Fehlbeladung" oder "seltsame Bremsgeräusche" beinhalten könnten. Genauergesagt bin ich fast 47 und mein halber Freundeskreis hat mich gefragt, "ob ich sie noch alle hätte, in DEM Alter noch mein Leben aufs Spiel zu setzen" und einen Motorradführerschein zu machen, oder ob ich "eventuell gerade die Midlifecrisis" hätte.

Ich wollte schon mein Leben lang ein "richtiges" Motorradfahren, seit ich mit 16 den 80iger-Führerschein gemacht habe, da dachte ich mir, dafür ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Witzig auch, dass der Prüfer beim TÜV allen Ernstes zu mir direkt vor der praktischen Prüfung gesagt hat: "ich sehe und ich weiß, dass ich hier keine junge Frau mehr vor mir habe, also fahren sie bitte auch nicht wie eine junge Frau - und jetzt fahren wir mal los - das schaffen sie schon irgendwie."

Mein Fahrlehrer hat mich dann nur schnell, bevor ich darauf antworten konnte, "sanft an der Schulter Richtung Motorrad geschoben", ich war innerlich am Platzen. Aber wie Herr TÜV-Altenbetreuer dann gesehen hat, hat es ja dann zum Führerschein gelangt - Omi hat direkt bestanden. ;)

Zu meinen Fragen: Ich bin total beruhigt, was Euer Feedback zur Soziusgeschichte angeht, ich muss wirklich sagen, dass ich es, seit mir der Typ im Zubehörladen (m. E. eigentlich ein guter Laden: Louis) gesagt hat, dass wir zu zweit zu schwer für das Motorrad sind, vor lauter Schiss vermieden habe, nochmal mit meinem Freund hintendrauf zu fahren. Er hat sogar gesagt, dass die Polizei mit einer Waage rumfährt und spontan Wiegekontrollen durchführt und dass das richtig teuer würde. Hatte ich vorher noch nie gehört. Ich habe daraufhin gelacht und er sagte, ich bräuchte nicht zu lachen, das wäre durchaus kein "Kavaliersdelikt"….soviel dazu. Dass einem nach so einer Aussage als "Newbee" der Stift geht, kann man sich eventuell denken.

Zu den Angaben im Fahrzeugschein habe ich auf Euren Tipp hin auch gerade gleich mal nachgeschaut, zur maximalen Gesamtlast habe ich folgende Angaben gefunden:
G / Masse des in Betrieb befindlichen Fahrzeuges in kg (Leermasse): 00197
F.1 / Technisch zulässige Gesamtmasse in kg: 000378
F.2 / Im Zulassungsmitgliedsstaat zulässige Gesamtmasse in kg: 000378
Q / Leistungsgewicht in kW/kg (nur bei Krafträdern): 000,19

Eventuell wären auch noch folgende Angaben wichtig zur finalen Beurteilung:
D.2 / Typ, Variante, Version: PC 32
D.3 / Handelsbezeichnung: CB 500 S
P.1 / Hubraum in cm3: 00499
P.2/P.4 / Nennleistung in kW/Nenndrehzahl bei min -1: 0038/08800

Ich bin nicht die hellste Kerze auf der Torte in Mathe, aber mein Taschenrechner sagt, dass F.1 minus G "nur" 181 kg ergeben, die mein Freund und ich zusammen wiegen dürfen. Wenn wir jetzt aber 20 kg drüber liegen….? Oder ist das jetzt Korinthenkackerei?

Jetzt zu den Bremsbelägen:

Die Maschine bremst - trotz Rasseln (was übrigens nicht wirklich superlaut ist, jedoch mit Helm auf noch gut hörbar) - nach wie vor einwandfrei. Nix ruckelt, nix pulsiert. Sind alle Schrauben fest ist eine gute Frage für jemanden, der bisher noch nie an mehr rumgeschraubt hat, als an einer Gewindefassung für eine Glühbirne, lach…. :D Bei meinem Freund verhält es sich leider ähnlich.

Bremsenreiniger….gibt's den auch bei Louis? Dann gehe ich aber zu einem anderen Verkäufer. Stephen King macht mir sonst nur wieder Angst.

TurboSchaaf schreibt in seiner Antwort: …dieses typische "Brems-Surren"…aha, ist das eventuell dann sogar normal?! Vielleicht interpretieren meine "Laienohren" ja auch das Surren als Klackern bzw. Rasseln, weil ich mich nicht auskenne.

Skyliner2, zu Deinen Fragen: Das Geräusch tritt beim "Runterbremsen" an der Ampel auf, aber meines Erachtens erst ab ca. 30 km/h, weil ich zuvor immer mit dem Motor und den Gängen runterbremse, bis ich im zweiten Gang bin und dann erst die Bremse einsetze. Modell vorausschauend gebremst - falls möglich. Also würde ich eher sagen: langsame Fahrt. Bremse ausbauen kann ich nicht, siehe oben, also doch Werkstatt-Urlaub abwarten. Abgefahrene Bremsbeläge hätte ja der TÜV beanstandet, den hat meine Liesel ja erst vor 5 Wochen bekommen…trotzdem möglich?

Ich schreibe mir alle Eure Ratschläge stichwortartig auf und fahre damit - in inzwischen nur noch 1,5 Wochen - zur Werkstatt.

Über eine kurze, nochmalige Stellungnahme in Sachen "übergewichtige Fahrer" von Euch, würde ich mich jedoch riesig freuen, damit ich in dieser Hinsicht beruhigt sein kann.

Ich wünsche Euch allen eine sonnige, stressfreie Woche und bedanke mich nochmals ganz herzlich für Eure lieben Ratschläge!

Lieber Gruß, Anna  - alias Hondaliese_67

Offline Hondaliese_67

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #7 am: 11. August 2014, 11:47 »
Mir fällt gerade noch was zum Rassel-Thema ein:

Könnte es sein, dass das Rasseln etwas mit der Drosselung von ehemals 57 PS auf die mir nur per Stufenführerschein erlaubten 49 PS zu tun haben? Fand die Drosselung nicht direkt am Gashebel statt und wirkt sich DAS eventuell auf die Vorderradbremse in Form eines Rasselns beim Bremsen aus?....nur warum dann erst nach 1.000 km damit rumfahren?

Dann ist sie übrigens auch noch (ca. 20 cm) tiefer gelegt (Tieferlegungskit von Alpha Technik), aber ich denke nicht, dass DAS was mit dem Brems-Rasseln zu tun hat. Eventuell spielt es aber eine Rolle bei der Beladungsgrenze in kg?
« Letzte Änderung: 11. August 2014, 12:16 von Hondaliese_67 »

Offline skyliner2

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #8 am: 11. August 2014, 14:32 »
Hallo Liese,

freut mich, dass Du Dich hier wohl fühlst! :)

Ein Bremsenrubbeln bei niedrigeren Geschwindigkeiten und bei niedrigem Bremsdruck (also keine starke Bremsung, sondern eher ein sanftes Abbremsen) ist normal, das haben viele Moppeds. Ich würde es zwar nicht unbedingt mit "Klackern" beschreiben, aber es ist durchaus hörbar.

Du schreibst, dass Deine Bremsbeläge neu sind. Neue Bremsbeläge schleifen sich erst einmal auf die Scheibe ein, weil die gebrauchte Scheibe nie ganz plan und gleichmäßig abgenutzt ist. Deshalb soll man ja auch nach dem Wechsel der Bremsbeläge die ersten 100-200km starkes Bremsen nach Möglichkeit vermeiden. Die Beläge müssen sich erst mal an die Scheibe anpassen, bevor sie richtig greifen und ihre volle Bremskraft entwickeln können. Kann es sein, dass das "ungewohnte" Verhalten zeitlich mit dem Tausch der Bremsbeläge zusammenfällt? Das geht aus Deinem ersten Post nicht hervor.

Klar kann ich Dir per Ferndiagnose keine "sichere" Antwort geben und das will ich auch nicht. Aber ich persönlich würde einfach mal die beiden Bremssattelschrauben auf festen Sitz prüfen (ordentlich fest, aber nicht anknallen - das sind keine Radmuttern!) und vielleicht auch mal die Schrauben der Bremsscheibe. Und wie gesagt, eine Reinigung der Bremse schadet auch nichts. Wenn da alles passt, wovon ich mal ausgehe - und die Bremse funktioniert ja auch einwandfrei, wie Du schreibst - würde ich einfach mal die nächsten 100km fahren und schauen, ob es nicht besser wird, wenn sich die Beläge ordentlich eingeschliffen haben. Und nach 1,5 Wochen kannst Du ja immer noch der Werkstatt Deines Vertrauens einen Besuch abstatten.

Bremsenreiniger bekommst Du übrigens auch bei Louis. Oft gibts da im Angebot das 3er-Dosenset mit Kettenreiniger, Bremsenreiniger und Kettenspray. ;)

Die Drosselung würde ich als Ursache ausschließen. Wie die CB auf genau 49 PS gedrosselt wird weiß ich nicht, denn das ist neu mit der Führerscheinklasse. Aber es gibt allerdings Drosselungen für die CB auf 25kW (34PS) und auf 37kW (50PS) - und ich schätze mal, dass für die neue Klasse einfach die 37kW-Drossel verwendet wird. Beide dieser Drosselungen werden bei der CB500 durch Bleche in den Ansaugstutzen zwischen Zylinder und Vergaser vorgenommen und NICHT durch einen Gasgriff-Anschlag. (Bei der Drosselung auf 34PS werden zusätzlich andere Vergaserdüsen verbaut). Und das hat mit dem Bremsverhalten sicher nichts zu tun.

Wegen der Zuladungs-Geschichte: Du hast schon richtig gerechnet, und ganz streng genommen überschreitet ihr zu zweit die Zuladung etwas. Trotzdem: Ich fahre schon ziemlich lang Motorrad und hab schon viel gesehen und gehört. Aber dass bei einer Polizeikontrolle das Motorrad samt Fahrer und Sozius auf eine Waage gestellt werden - das wäre wirklich mein erstes Mal! :D :D :D

Mobile Leistungsprüfstände oder Lärmmessungen, besonders an beliebten Motorradstrecken, gibt es durchaus. Aber mobile Waagen für Motorrad und Fahrer? Hm. Außerdem sehe ich Euch da jetzt auch nicht unbedingt als Kontroll-Zielgruppe. Wenn Du jetzt mit Deinem Freund und zusätzlich einem vollbeladenen Kofferset samt Seitenkoffer und Topcase mit 150 auf der Landstraße angeschossen kämst und das Vorderrad schon halb in der Luft hängt - dann könnte ich mir vielleicht vorstellen, dass ein gelangweilter Polizist auf die Idee kommen könnte, das Gefährt mal wiegen zu lassen. Aber bei unauffälligem Verhalten im Straßenverkehr - noch dazu mit Sozius - ist die Wahrscheinlichkeit einer so umfangreichen Kontrolle doch eher gering. Die Rennleitung ist da eher - zu Recht, leider... - auf junge Fahrer mit schnellen, vollverkleideten Maschinen, lauten Auspufftöpfen und grenzwertigen Schräglagen scharf. ;)

Ich würd mir wegen sowas jedenfalls keine Gedanken machen. Und wenns ein Ansporn ist, trotzdem ein paar Kilos zu verlieren, schadets ja auch nix. :P

LG Chris

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Offline Hondaliese_67

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #9 am: 11. August 2014, 16:52 »
Hi skyliner2!

Muahahahaaaa, das CB500-Forum, Ihr freundlicher Diätberater!  :D
Ja, da könnte wohl was dran sein, an Deinem Ansporn-Tipp.  ;)

Aber jetzt erst mal zu den noch offenen Fragen:
Die Bremsbeläge wurden m. E. nach meinem Kauf nicht mehr gewechselt, mir wurde vom Verkäufer gesagt, die wären erst vor kurzem gewechselt worden. Außerdem hatte die Honda ja vor 5 Wochen TÜV, die wäre ja mit abgefahrenen Bremsbelägen nicht durchgekommen, oder? Stark gebremst habe ich seither auch nicht wirklich, da ich die Geschwindigkeit von 100 km/h bisher auch noch nicht überschritten habe...ich hatte bei den Fahrstunden nur Autobahnfahrt "von einer Ausfahrt zur Anderen in der Noch-70-Zone" - ich bin deshalb noch nicht so mit der Maschine vertraut, ich hab noch Schiss, ich muss mich erst einfahren.
Wie gesagt, bisher nur Landstraße und Stadtfahrten. Kommt aber alles noch, wenn ich mich sicherer fühle.

Also wenn, dann habe ich an der Ampel aus 10-30 km/h gebremst, aber eher sanft. Und das Geräusch war auch während der ersten 1000 km nicht da, das kam erst danach. Ich hatte die Maschine neulich mal einem befreundeten Kfz-Mechaniker gezeigt, der fuhr eine Runde damit und meinte: "ja, da hast du Recht, das ist ein hörbar komisches Geräusch, damit würde ich auf jeden Fall mal in der Werkstatt vorfahren, ich kann dir aber nicht sagen, was das ist."

Was das Schrauben (Bremssattelschrauben) angeht: ich weiß noch nicht mal, was das ist, geschweige denn, wo die sitzen, da lasse ich besser die Finger davon.

Was den Bremsenreiniger bei Louis angeht: Kettenreiniger und Kettenspray? OMG, hat mir nie jemand gesagt, dass ich sowas auch brauche...ich dachte, mit Öl auffüllen und Reifendruck selbst kontrollieren komme ich aus - den Rest macht die Werkstatt? (sweat)

Was die Drosselung angeht: ich glaube mich zu erinnern, dass das Ding "Drosselsatz auf 35 kw" oder so hieß, das hat der Motorrad-Schrauber in meinem Beisein im Internet bestellt. Er hat mir nur nach Einbau gesagt, dass das "eine ganz schöne Fummelei gewesen ist, bis er das Ding eingebaut hatte, das hätte er so zuvor nicht gedacht". (Vermutlich diente dieser Kommentar aber nur dazu, mir die Kosten für den Einbau plausibel zu verkaufen  ;))

Zum Thema Zuladung: ich habe erst nach 1.000 km alleine fahren zum ersten Mal einen Sozius mitgenommen, ich habe (vom Gefühl her) den Eindruck, dass das Geräusch erst seither zu hören ist. Deshalb dachte ich, ich hab vielleicht die Bremse kaputt gemacht, weil sie zu viel "Ladung" halten musste, beim Bremsen und daher das Rasseln.

Zum Thema Waage: ich bin beruhigt, dass Dich das so amüsiert, denn mir ging schon die ganze Zeit der Stift, wenn ich irgendwo in meiner Nähe ein Polizeiauto gesehen habe und wir waren zu zweit auf dem Motorrad. Der Verkäufer bei Louis hat das so dargestellt, als würden die das standardmäßig kontrollieren.

Übrigens hat mir jemand Anderes im Forum (gudrun) geschrieben, dass man die CB "mit drei Koffern und Tankrucksack und Sozius und noch mehr" fahren könnte....das müsste doch zusammen sicher mehr als 200 Kilo wiegen - auch wenn die Fahrer schlank wären, oder? Das Thema "Beladung" scheint mir ein durchaus schwieriges Thema zu sein... :I

Ich danke Dir erst einmal für alle Deine guten Ratschläge und werde auf jeden Fall zur Werkstatt fahren, sobald die wieder da sind. Ich berichte!

LG Anna - alias Hondaliese_67
« Letzte Änderung: 11. August 2014, 23:03 von Hondaliese_67 »

Offline Stjopa

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #10 am: 11. August 2014, 19:16 »
Nein, Chris, die PC32 wird über Gasanschlag-Begrenzung auf 48 PS gedrosselt. Das Ding ist ein Cent-Artikel, aber der Anbieter alpha-Technik muss sich die Entwicklungs- und Zulassungskosten halt bezahlen lassen, deswegen verkaufen sie es für teuer Geld mit Gutachten für nur EINE Fahrgestellnummer, so dass es nicht weiterverkauft und -verwendet werden kann.
Der Einbau am Vergaser soll in der Tat ein bisschen frickelig sein, aber auch nicht übermäßig verglichen mit mancher Drosselung in meiner Jugend durch andere Nockenwelle o.ae.

Anna, das hat mit den Geräuschen ganz sicher nix zu tun.
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Schiach is praktisch. (Laure)

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #11 am: 12. August 2014, 00:34 »
@Steffen: Danke, wieder was gelernt! Ich hatte bloß noch in Erinnerung, dass es für die PC26 zwei unterschiedliche Drosselbleche für die Ansaugstutzen gibt - ziemlich geschlossene mit zwei Löchern und einem Schlitz - und größere, die nur ein großer Ring waren. Wieder was gelernt ;)

@Anna: Tja, bisserl was hast Du also noch zu lernen! ;) Ein bisschen mehr Pflege als ein Auto (Waschen, Tanken und Öl gucken) braucht ein Motorrad schon. Die Kette z.B. ist als bewegliches Teil des Antriebs komplett der Witterung ausgesetzt. Was sich bewegt, will geschmiert werden - dafür das Kettenspray. Und was geschmiert wird, das zieht den Straßendreck magisch an. Dafür der Kettenreiniger! :) Optimalerweise sollte man die Kette ca. alle 300-500km (je nachdem, wie viel Regen man erwischt hat) mit Kettenspray fetten. Und ab und zu - manche machen es vor jedem Fetten, manche seltener - sollte die Kette auch halbwegs gründlich vom dem ganzen Schmodder gereinigt werden, der sich an der fettigen Kette festgesetzt hat. Bei dieser Gelegenheit empfiehlt sich gleich eine Kontrolle der Kettenspannung (dazu nachher mehr). Die Kette längt sich im Laufe ihres Lebens ein ganzes Stück, wird dadurch lockerer und muss deshalb immer wieder nachgespannt werden. Eine schlecht gepflegte Kette unterliegt deutlich stärker dem Verschleiß und wird sich schneller und vor allem ungleichmäßiger längen. Eine zu lockere Kette schlägt beim Fahren auf die Schwinge, die durch sie hindurchläuft, und unten auf dem Hauptständer auf. Das ist nicht sonderlich gut fürs Motorrad, außerdem ruckelt das Mopped dann mehr bei Lastwechseln. Eine zu straffe Kette belastet das Getriebeausgangslager.

Es gibt unterschiedliche Arten von Kettenfett. Das normale, günstige weiße Kettenspray ist leicht anzuwenden und quasi der "Standard". Dafür ist es eklig zu reinigen und klebt wirklich überall wie die Sau. Am Heck, an der Felge, an der Kette, in der Ritzelabdeckung - ein richtiger Schmodder halt.
Dann gibt es das teurere Dry Lube, ein "trockenes" Fett auf Teflonbasis. Das gibt nicht so eine Sauerei und soll angeblich länger halten - ich habe damit allerdings schlechte Erfahrungen gemacht, weil mir mit dem Zeug die Kette verrostet ist, und zwar ziemlich übel.
Wieder andere pinseln die Kette mit Getriebeöl ein. Öldreck lässt sich leichter reinigen und abwischen, hält allerdings auch nicht so lange an der Kette, es muss öfter nachgeölt werden. Haftöl für Kettensägen (gibts im Baumarkt) ist auch sehr gut geeignet und haftet länger als normales Getriebeöl.
Dann gibt es noch automatische Kettenschmiersysteme. Dafür wird ein kleiner Öltank und eine Steuerung im Mopped verbaut. Über eine Kanüle geben diese Systeme regelmäßig Öl an die Kette ab - je nach System Zeit- oder Entfernungsabhängig, teilweise mit intelligenter Steuerung (doppelte Ölmenge bei nasser Straße etc.). Das garantiert eine gleichmäßige Schmierung während der gesamten Lebensdauer der Kette. So geschmierte Ketten halten teilweise 2-3x so lang - und man muss sich weder um die regelmäßige Schmierung noch um die Reinigung kümmern. Denn durch den regelmäßigen Ölnachschub wird Straßendreck sofort wieder abgeschleudert, die Kette bleibt sauber und die anderen Teile (Heck, Felge) können einfach mit einem Tuch wieder saubergewischt werden. Nachteile sind der Anschaffungspreis (der sich allerdings durch die längere Ketten-Lebensdauer sehr schnell bezahlt macht) und der relativ aufwändige Einbau, denn der muss je nach Mopped individuell angepasst werden und ist nicht unbedingt was für blutige Laien. Dafür muss man nachher nur 1x im Jahr Öl nachfüllen und hat sonst Ruhe.

Die Kette zu schmieren ist bei der CB dank Hauptständer total simpel. Mopped in den Leerlauf schalten, auf den Hauptständer stellen, hinter das Mopped hocken, mit der Düse der Kettenspray-Dose auf die Rollen der Kette zielen, die auf dem Zahnrad laufen (NUR da gehört das Kettenfett drauf), Hinterrad drehen und gleichzeitig abdrücken. Wenn die Kette ein mal durchgelaufen ist und der glänzende Teil wieder am hinteren Kettenblatt ankommt, bist Du fertig. Weniger ist mehr. Wenn Du zu viel Fett draufhaust, schleuderts das durch die Fliehkraft bloß wieder weg und Du hast die ganze Sauerei unter Deinem Heck und am Nummernschild kleben. Das Ganze ist eine Sache von 30 Sekunden. ;) Putzen am besten auch auf dem Hauptständer mit ausreichend Kettenreiniger, einem festen Pinsel und massenweise alten T-Shirts. Aber das Putzen brauch ich einer Frau ja kaum zu erklären... :D *duckundweg*

Kleiner Tip: Mit WD40 geht angeklebtes Kettenfett samt Dreck nach kurzer Einwirkzeit sehr gut von Felge und Schwinge wieder runter. Aber nicht die Reifen und die Bremsscheibe ölen! ;)

Die Kettenspannung sollte bei der CB ca. 20mm betragen. Dieser wird am Besten zu zweit gemessen. Eine Person setzt sich mit hochgeklapptem Seitenständer auf das Motorrad und belastet es ganz normal, so wie es während der Fahrt auch belastet ist. Die zweite Person misst in der Mitte der Kette zwischen vorderem Ritzel und Kettenblatt mit einem auf dem Boden aufgesetzten Lineal oder Meterstab das Spiel der Kette zwischen dem tiefsten Durchhangpunkt und dem Punkt, bis zu dem man die Kette nach oben drücken kann. Um zu kontrollieren, ob die Kette evtl. ungleichmäßig gelängt ist, schiebt man das Motorrad ein Stück nach vorne oder hinten und misst das Spiel erneut an unterschiedlichen Stellen der Kette. Der Durchhang sollte immer relativ gleich sein. Bei einer Kette, die richtig am Arsch ist, kann es nämlich vorkommen, dass das Kettenspiel 30-40mm beträgt und nach einer halben Umdrehung die Kette auf einmal straff sitzt. Eine solche Kette kann man nur noch entsorgen, und zwar möglichst schnell. Die schlägt beim Fahren und belastet die Getriebeausgangswelle ungemein. Gell, DiFi? :D Ein paar weitere Tips und Bilder gibts in der CB500-Wiki: Du bist nicht berechtigt, Links zu sehen. Registrieren oder Einloggen

Zum Thema Beladung: Da macht sich meines Wissens keiner so wirklich einen Kopf. Ist doch wie immer: Solang man's nicht übertreibt..... Bei vielen Moppeds fährst Du mit stabil gebautem Sozius und Gepäck sowieso immer über der maximal zulässigen Zuladung. Würde man das nachwiegen, wären wahrscheinlich 2 von 3 Tourenfahrern, die zu zweit mit Gepäck unterwegs sind, überladen. Wenn das wer kontrollieren würde, hätte er viel zu tun... Und wie gesagt: Geschichten von Bußgeldern wegen Überholverbot, Geschwindigkeit, unzulässigen Anbauteilen, zu lautem Auspuff, in Italien sogar wegen einhändigem Fahren etc. kenn ich zuhauf - aber von Bußgeld wegen zu hoher Zuladung beim Mopped hab ich noch nie was gehört.

Und Deine Bremse hast Du durch die Fahrerei mit Sozius zu 100% auch nicht kaputt gemacht. Das muss was anderes sein.

Wenn allerdings auch der andere Mechaniker sagt, das hört sich seltsam an, dann lass die Bremse auf jeden Fall mal checken. Falls es Dich mal Richtung Heilbronn verschlägt, dann schick dem doublehead doch mal ne PN. Der wohnt bisserl südlich von Heilbronn und schaut sich das sicher gern mal an...

LG Chris
« Letzte Änderung: 12. August 2014, 02:06 von skyliner2 »
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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #12 am: 12. August 2014, 10:14 »
Hallo Anna!

Also das mit der Beladung ist völliger Quatsch.
Ich bin meiner Freundin mit 3 Koffer locker gefahren.
Die CB geht zwar leistungsmäßig dann nix mehr, aber von den Bremsen war sie eigentlich für die Ausstattung recht brav (hatte normale Brembobeläge, originale Scheibe und Stahlflexleitung dran).

Wenn ich zuhause bin, suche ich dir ein Foto raus.
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Offline skyliner2

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #13 am: 12. August 2014, 11:00 »
Vom Klingonenkreuzer!!! :D

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Offline gudrun

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Re: Vorderradbremse klackert
« Antwort #14 am: 12. August 2014, 11:18 »
Stimmt, zusammengerechnet ergeben sich unter 200kg Zuladung. Aber es gibt ja auch noch extra Achslastangaben. Die sind deutlich höher, wenn du die zusammen rechnest. ;)
Klar, leistungsmäßig ist es dann weniger ein Spaß, mitmachen tut's die CB aber. Das einzige, was man dann tun sollte, ist, die Federbeine hinten um 1-2 Stufen härter zu stellen (Durschlagen der Federung, was Skyliner im anderen Thread angesprochen hat).

Für einen kleinen Überblick:
Hier ist der Bremssattel, bzw. die Bremszange an der Gabel befestigt.
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alles, was du dafür brauchst, ist eine große Ratsche mit einer 12er-Nuss. Die Schrauben an der Scheibe sind mit einem 6er-Inbus angezogen. Hier gibt es Nm-Angaben für einen Drehmomentschlüssel. 43 für die Scheibe. Den Sattel zieh ich immer gut mit der Hand fest.

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Und so sieht die Zange zerlegt aus (hier auch noch schön dreckig)
Die Kolben liegen eben in den beiden runden Öffnungen. Hier hab ich sie grad ausgebaut weil ich die Dichtungen gewechselt hab.

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Zitat von: skyliner2
Die Kette zu schmieren ist bei der CB dank Hauptständer total simpel. Mopped in den Leerlauf schalten, auf den Hauptständer stellen, hinter das Mopped hocken, mit der Düse der Kettenspray-Dose auf die Rollen der Kette zielen

Wenn ich ergänzen darf... eigentlich sollte man die Kette "innen" schmieren, da es das Fett durch die Fliehkraft ohnehin nach außen durchdrückt. Natürlich kann man auch beides machen, so hast die Kette auf jeden fall rundum eingesaut.
Ich halt die Sprühdose immer in der Mitte unter der Schwinge an (da, wo man auch die Spannung misst) und sprüh auf die Innenseite der Kette. ;)
Sei bitte net soo deppert.